Das LVM-System basiert auf drei Stufen: dem Physical Volume, der Volume Group und dem Logical Volume.

Als erstes müssen Sie eine bestehende Partition mit der Partitions-ID »8e« für LVM kennzeichnen. Dazu führen Sie als Benutzer „root“ cfdisk gefolgt mit der Angabe der betreffenden Festplatte aus. cfdisk ist eine komfortablere Variante von fdisk.

#cfdisk /dev/sda

Nachdem man mit den Cursortasten vertikal die gewünschte Partition ausgewählt hat, wie zum Beispiel /dev/sda5, und danach horizontal die Option »Type« um die Partitions-ID »8e« festzulegen. Mit der Option »Write« werden die Änderungen in der Partitionstabelle eingetragen.

Danach kann auf dieser Partition ein Physical Volume einrichtet werden. Die LVM-Kommandos setzen die Dateien /etc/lvmtab und /etc/lvmtab.d voraus, die man gegebenenfalls mit dem Befehl

#vgscan -v

erzeugen kann. Mit dem Befehl

#pvcreate /dev/sda5

kann dann das Physical Volume erstellt werden. Theoretisch wäre eine Volume Group auch mit nur einem Physical Volume möglich, hier erstellen wir jedoch noch eine zweite, die wir später in der Volume Group zusammenfügen.

#pvcreate /dev/sda6

Voraussetzung ist natürlich wieder, dass diese Partition die ID »8e« hat.

Volume Group einrichten

Die Volume Group stellt eine Art Speicherpool dar, aus der man eine oder mehrere Logical Volumes, also virtuelle Partitionen, erstellen kann. Zusätzlich zum Kommando vgcreate und den Physical Volumes muss der gewünschte Name, hier lvm1, der Volume Group angegeben werden:

#vgcreate lvm1 /dev/sda5 /dev/sda6

Danach befindet sich im Verzeichnis /dev das neue Unterverzeichnis lvm1 für die betreffende Volume Group.

Logical Volume einrichten

Nun kann man mit der gesamten Volume Group lvm1, oder auch nur mit einem Teil davon ein Logical Volume erstellen. Zum Kommando lvcreate muss man die gewünschte Größe, den Namen von dem Logical Volume und die Volume Group angeben. Hier wird der Name daten und die Größe 1000 MByte verwendet:

#lvcreate -n daten -L 1000M lvm1

Damit wird die neue Device-Datei /dev/lvm1/daten erstellt, über die man auf die virtuelle Partition zugreifen kann. Genau nach dem gleichen Verfahren wie etwa auf die gewöhnliche Partition /dev/sda1.

Um auf dieser Partition auch Daten abspeichern zu können, ist auch hier ein Dateisystem wie ext2 oder reiserfs erforderlich.

#mkreiserfs /dev/lvm1/daten

Das Dateisystem wird dann über ein Verzeichnis in den Verzeichnisbaum eingehängt.

#mkdir /daten#mount -t reiserfs /dev/lvm1/daten /daten

Nun können Sie im neu erstellten Verzeichnis /daten Daten abspeichern. Bei Bedarf können sie mit umount die Partition auch wieder aus dem Verzeichnisbaum aushängen.

#umount /daten